Kurze Geschichte des Narrenblattes

Wir würden uns freuen auch von Ihnen tolle Beiträge für die Lachmuskeln zu erhalten: Bitte an folgende Adresse senden: narrenblatt@narrenzunft-stegstrecker.de

Gründungsjahr der Gesellschaft „Narrhalla“ war das Jahr 1856.

Diesen Namen „Narrhalla“ trug auch das erste Narrenblatt, das als Nr.001 im „Narrenmonat“ 1895 erschien.

Es war ausgewiesen als: „Amtliches Organ des Narrenvereins „Narrhalla“ für Stadt und Bezirk Pfullendorf, sowie für alle Grenznarren und diejenigen, welche in Europa und anderen „Welttheilen“ zerstreut, eine Freude an dem närrischen Treiben ihrer ehemaligen Heimat haben“.

 

Die Redaktion des folgenden Jahres 1896 (Nr. 002) erweiterte den Geltungsbereich des Blattes folgendermaßen: „zugleich Publikationsorgan für Unbemittelte“.

 

Liest man die Blätter von Anfang bis heute, so lässt sich unschwer feststellen, dass „städtische“ Begebenheiten zwar den Vorrang hatten, aber auch eine Region betrafen, die von Illmensee über Heiligenberg nach Herdwangen, und von Wald bis Burgweiler reichten. Überregionale, politische Ereignisse sind dann spürbar, wenn davon die Menschen direkt betroffen waren. Dies kam dann in den Geleitworten zum Ausdruck.

 

Erst wieder ab der Nummer 007 im Narrenmonat 1907 erfahren wir von närrischen Begebenheiten. Die Ausgabe Nr. 009 im Jahr 1909 ist bereits wieder die letzte Ausgabe vor dem Ersten Weltkrieg.

 

Ab 1925, als die „Narrhalla“ wieder erschien, wird es recht kurios um das Blättle. Die Nummerierung lautet: Nr. 11a20,75 und der Jahrgang wird näher bezeichnet.

 

Jahrgang: Ohne Geld im Narrenmonat 1925.

Im darauffolgenden Jahr, 1926, erleben wir gar 3 Ausgaben: Nr. 1001, 1002 und 1003 und jedes Mal heißt der Jahrgang: S’ischt b’schissa. Erneut tauchen im Jahr 1927 seltsame Nummerierungen auf: Nr.9u68,53, Nr. 89u6,53 beide Ausgaben dieses Jahrganges nennen sich: Immer noch ohne Geld. Der Titel des Narrenblattes 1928 ( Pfullendorf im Hornung 1633 (1928)) : Als die Schweden kamen und uns gefangen nahmen, als Hinweis auf das Fasnetsspiel: „Einzug der Schweden unter Generalfeldmarschall Horn.“

 

„Überhaupt kei Geld“, heißt es im Jahrgang 1929 mit der Nr. 9u68,53.

1930 erscheinen wiederum 2 Ausgaben.

1931 Jahrgang: D’r trurigste von allen.

1932 Jahrgang: D’r notverordnetste von allen.

1932 Jahrgang: D’r notverordnetste von allen.

1933 Jahrgang: Noch trauriger.

1934 Jahrgang des Aufstiegs

Erstmals 1935 taucht als Jahrgangsbezeichnung „Die Stegstrecker“ auf, das Blatt selbst ist immer noch als „Narrhalla“ betitelt.

1936 Jahrgang: Jetzt erst recht.

1937 Jahrgang: Mir isch alles Wurscht.

1938 Jahrgang: Langt’s it, so streckt mes.

 

Erst im Jahr 1950 meldet sich die Narretei per Narrenblatt nach dem Zweiten Weltkrieg wieder zu Wort und berichtet: S’isch alles wieder im Blei..... s’Narreblatt hot d’r Maierhannes druckt

 

Ab Ausgabe 1953 heißt das Narrenblatt „Stegstrecker“ und diesen Namen trägt es heute noch.

 

Der Umfang und die Größe des „Blättles“ war nicht immer gleich. Das Format begann 1895 bei einer Größe von ca. 24 x 38 cm. 1908 wechselte das Format, nun standen die närrischen Geschichten auf einem Format von 29 x 42 cm. Erneuter Formatwechsel im Jahre 1909: jetzt betrug das Maß 32 x 47 cm bis ins Jahr 1938. Seit 1950 berichtet die jeweilige Narrenblattredaktion auf einer Blattgröße von ca. 31 x 43 cm.

 

Eine auffallende Ausnahme bildet das Narrenblatt 1932. Es kam äußerst ärmlich daher, was Form und Ausgestaltung betraf und hatte lediglich eine Größe von ca. 23 x 31 cm.

 

Der Umfang betrug im Schnitt zwei Doppelblätter, also 4 Seiten. In den Sechzigern kommen immer wieder Werbeeinlagen dazu, die mithalfen, Satz und Druck zu finanzieren. Das „Unverlogene Jubiläums-Sensationsblatt“, das 111 Jahre Narrhalla dokumentierte, war besonders dick. 

 

1974, als die Narrenzunft unter dem Motto:“ Die Römer im Linzgau“ feierten, schlug sich dies natürlich wieder im Umfang des Blattes nieder ( 6 Seiten + 4 Seiten Programm und Werbung).

 

1981 gar erlebte das Narrenblatt einen Höhepunkt: „Jubiläumsausgabe.“ 125 Jahre – Narren – Narretei – Narrenspiel brachten einen Umfang von 10 Seiten und zusätzlich 4 Seiten närrische Werbung.

 

Die Ausgabe 2001 besaß 16 Seiten, die größtenteils illustrierte Gedichte beinhaltete.

 

War die bild- und graphische Gestaltung bisher manchmal eher bescheiden, so hatte die Narrenblattredaktion ab dem Jahrgang 1982 das Glück, einen Mann zu finden und in das Redaktionsteam aufzunehmen, der das Handwerk des Zeichnens verstand, da er darin ausgebildet worden war: Peter Kapitza, der an der Realschule Kunstunterricht gab und bei vielen Bürgern durch seine Zeichnungen von Pfullendorfer Motiven bekannt ist.

 

Die Titelseite des Narrenblattes zeigte von nun an das Thema der jeweiligen Fasnet und wurde zum Augenschmaus, was bis heute gilt. Auch im Inneren des Blattes finden wir köstliche Illustrationen zu einzelnen Geschichten.

Die letzte Seite bildet wiederum ein geschlossenes Bild, in das die Kurzgeschichten: „G’funde, g’stohle, bettlet, kauft“ eingebettet sind.

 

1994 erschien wegen des unerwarteten Todes von Zunftmeister Elmar Vogler kein Narrenblatt.

 

100 Jahre nach dem ersten Narrenblatt, also 1995, stellt sich das närrische Blättchen folgendermaßen dar: